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Alvin Lucier (*1931)

Music on a long thin wire
für Sinusgenerator und elektronisches Monochord (1977)

(Erklingt zwischen den Stücken, zu Beginn und am Ende der Aufführung)

Bei dieser Komposition handelt es sich um ein physikalisches Phänomen. Eine lange, dünne Stahlsaite, z.B. eine Klaviersaite, wird elektronisch angeregt und mittels Magneten und Sinusgenerator in Schwingung gebracht. Diese Schwingungen werden mit Hilfe von Kontaktmikrofonen über Lautsprecher hörbar gemacht.
Beide Enden des Drahtes werden an einen Verstärkter angeschlossen, der die Stromzufuhr gewährleistet. Zusätzlich wird der Draht mit einem frei wählbaren Sinuston gespeist. Ein starkes Magnet auf der einen Seite verstärkt die Schwingungen. Mit zwei Kontaktmikrofonen an den über Holzstege geführten Drahtenden, werden die Schwingungen abgenommen und über Lautsprecher in den Raum gespielt. Mit der Wahl und der Lautstärke des Sinustones, sowie dem Volumen des Verstärkers kann nun experimentiert und das Stück interpretiert werden.

Die Komposition von Alvin Lucier bildet in der Aufführung das Bindeglied zwischen den Stücken.
Wie die Pflanze aus einem Samen aus der Erde wächst, wächst der Klang aus der dünnen Stahlsaite in den Raum. Das Stück von Alvin Lucier symbolisiert die Natur in dieser Aufführung. Diese einfache Klanginstallation spielt mit dem Raum und macht dem Zuhörer den Raum bewusst. Der Raum oder das Treibhaus bildet auch einen Schutz zur Aussenwelt und in diesem akustischen Schutz soll sich die Aufführung entfalten. Dieses Stück hilft den musikalischen Bogen über die verschiedenen Werke zu spannen. Zu Beginn noch leise und tief, wächst der Klang der Saite, wird obertonreicher und voluminöser. Danach nimmt die Intensität des Klanges ab, während die Tonhöhe steigt. Der Klang der Saite verliert sich langsam im Saal und es bleibt ein säuselnd Weben, woraus neues Leben entsteht.